Gruppenentscheidungen Mit Systemischem Konsensieren
Kennen Sie das?
Eine Gruppe bespricht ein Problem, das sie lösen will. Unterschiedliche Meinungen, Standpunkte werden ausgetauscht und verschiedene Lösungsansätze vorgeschlagen. Jeder Lösungsvorschlag findet BefürworterInnen, trifft aber auch auf Einwände und Widerstände.
Die Diskussion wird hitziger, eine Einigung scheint schwierig und die Besprechung zieht sich länger hin als geplant. Schließlich schlägt jemand in der Gruppe vor, doch bitte jetzt zu einer Entscheidung zu kommen.
Um die beste Lösung für die Gruppe zu finden und dabei demokratische Prinzipien zu beachten (wie z.B. Gleichwertigkeit der persönlichen Präferenzen), werden verschiedene Verfahren benutzt: Mehrheitsentscheidungen, Vorzugswahlen oder Punktewertungen.
Die „Nebenwirkungen“ dieser Verfahren können hoch sein: in der Gruppe wird um Mehrheiten gekämpft, eine Trennung zwischen BefürworterInnen und GegnerInnen findet statt und nach der Entscheidung haben wir häufig eine Spaltung zwischen GewinnerInnen und VerliererInnen.
Um das zu verhindern, bemühen sich manche Gruppen um Entscheidungen im Konsens. Doch auch hier kann es zu Schwierigkeiten kommen: der Konsensprozess dauert manchmal so lange, dass der Gruppe auf dem Weg dorthin die Luft ausgeht oder ein Veto im Entscheidungsprozess verhindert, dass überhaupt eine Entscheidung getroffen wird (z.B. bei der UNO).
Ein neuer Ansatz vermeidet diese Nachteile der bisher bekannten Arten, in Gruppen eine Entscheidung zu treffen, und erweist sich vor allem in Konfliktsituationen als besonders hilfreich.
Der Name dieses Ansatzes – „Systemisches Konsensieren“ – weist zum einen daraufhin, dass dieses Vorgehen „systemisch“ wirkt, nämlich in Richtung einer Verhaltensänderung: von einem Kampf gegeneinander zu mehr Miteinander bei der Lösungssuche. Zum anderen weist der Name auf das Ziel hin, eine Lösung zu finden, die einem Konsens möglichst nahe kommt, aber ohne den Druck, einen vollständigen Konsens erreichen zu müssen. Damit können Entscheidungen nicht mehr „blockiert“ werden.
Was kann Ihnen dieses Seminar nützen?
Wenn Sie an diesem Seminar teilnehmen, können Sie damit rechnen, dass Sie in Gruppen…
- mehr Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung haben, um Entscheidungen zu treffen,
- auf einfache, schnelle und nachvollziehbare Weise tragfähige Entscheidungen treffen können,
- Lösungen finden werden, die einem Konsens so nahe wie mölich kommen, und zwar ohne Blockaderisiko,
- konstruktiver Probleme besprechen und lösen können und
- mit mehr Freude Probleme lösen und miteinander entscheiden können.
Was lernen Sie in diesem Seminar?
Nach dem Seminar …
- kennen Sie die wichtigsten Kriterien für einen „guten“ Entscheidungsprozess,
- haben Sie einen Überblick über verschiedene Verfahren, um in Gruppen Entscheidungen zu treffen,
- kennen Sie die Vor- und Nachteile dieser Verfahren,
- sind Sie mit dem Ansatz des „Systemischen Konsensierens“ vertraut und können es situationsgerecht einsetzen und
- können Sie Gruppen mit diesem Ansatz zu tragfähigen Entscheidungen führen.
Was sind die Themen und Inhalte?
- zwei Arten von Entscheidungsprozessen: mit dem Fokus auf Vergleich oder auf individuelle Bewertung der Optionen,
- verschiedene Verfahren für Gruppenentscheidungen: Mehrheitswahl, Vorzugswahl, Punktewertung, Soziokratie, Konsens und systemisches Konsensieren,
- die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Verfahren,
- systemisches Konsensieren: Grundlagen und Vorgehen,
- Messen des Gruppenwiderstandes
- die „Passiv-Lösung“ als Kriterium für tragfähige Lösungen,
- vereinfachtes Konsensieren für „einfache“ Problemstellungen,
- Schnellkonsensieren: systematischer Umgang mit Wortmeldungen und Beiträgen von TeilnehmerInnen,
- die Berechnung der „Akzeptanz“ für eine Lösung,
- systemisches Konsensieren bei Personenwahlen,
- Vertieftes Konsensieren bei komplexen Problemstellungen – Schritt für Schritt zur Entscheidung in mehreren Durchgängen,
- der Wechsel der Blickrichtung – Einwände in Anliegen / Werte / Bedürfnisse übersetzen und
- Konsensieren als Entscheidungsvorbereitung.
Organisatorisches
Seminarzeiten
Ort: Seminarhaus Knaubenhof, Frühlingsstr. 3, D- 86700 Altmühltal.
Es wird um die Anreise bis 16.00 am Vorabend des ersten Tages gebeten.
Seminarzeiten:
Erster Tag: 10.00 -18.00 Uhr
Zweiter Tag: 09.00 -18.00 Uhr
Letzter Tag: 09.00 -17.00 Uhr
Investition:
3 Tage Training 540,00 € zzgl. Unterkunft und Verpflegung im Knaubenhof. Diese Kosten (Vollpension) betragen pro Tag ca. 116,00 €.
Mit einer Anmeldung und der Überweisung der Seminargebühr wird ein Seminarplatz für Sie reserviert.
Die aktuellen Termine
08. – 10. Oktober 2024 im Seminarhaus Knaubenhof, Otting
11. – 13. März 2025 im Seminarhaus Knaubenhof, Otting
Voraussetzungen und Rücktritt
Voraussetzung
Sie können ohne weitere Voraussetzungen teilnehmen. Ihr Interesse am Thema „Entscheidungen in Gruppen“ genügt. Wenn Sie sich dennoch vorbereiten wollen, empfehlen wir Ihnen die folgenden Bücher:
- „Systemisches Konsensieren“ von Erich Visotschnig, Siegfried Schrotta und Georg Paulus,
- „Wie wir klüger entscheiden“ und „Mit kollektiver Intelligenz die besten Lösungen finden“ jeweils von Siegfried Schrotta,
das Buch „Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall Rosenberg.
Rücktritt
Sie erhalten bei einem Rücktritt bis zu 4 Wochen vor Seminarbeginn die Zahlung abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 25,00 € zurück.
Bei einem späteren Rücktritt (weniger als 4 Wochen vor Seminarbeginn) erstatten wir die Zahlung (abzüglich 25,00 €) zurück, wenn eine ErsatzteilnehmerIn benannt wird oder jemand von der Warteliste nachrücken kann.
Bei Abbruch nach Beginn des Trainings werden keine Kosten erstattet.
Sie haben die Möglichkeit selbstverantwortlich vorzubeugen und eine Seminarversicherung abzuschließen, die im Krankheitsfall für den Ausfall der Seminargebühren und Unterkunftskosten eintritt, z.B. bei www.hansemerkur.de/event-versicherungen/seminarversicherung oder im Reisebüro. (Bsp.: Die Fortbildung in Systemischem Konsensieren kostet 540,00€ und die Rücktrittsversicherung dafür bei HanseMerkur ca. 32,00 €).